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Der Unterschied zwischen registriertenZüchtern,

Privatleuten und Ebay-Verkäufern

Nicht alles was sich Züchter nennt, hat auch seinen Namen verdient !

Der Begriff als Züchter

Wer darf sich Züchter nennen und was steckt hinter diesem Begriff?

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Ursprünglich bedeutet das Wort Züchter „Lehrer“ oder „Erzieher“ und ist als solche Begriffsbzeichnung nicht geschützt. Aus diesem Grund kann sich grundsätzlich jeder Züchter nennen. Dies gilt für Tierhändler aus dem Ausland, gleichermaßen wie für Privatleute und Ebayverkäufer, die ihre Welpen auf Internetplattformen zum Verkauf anbieten. Sie alle bezeichnen sich nicht selten deshalb auch als Züchter, um sich mit den seriösen Züchtern auf eine Stufe zu stellen und nach außen hin offiziell zu wirken. Generell versteht man unter einem Züchter eine Person, die eine Hundezucht unter Kontrolle eines Zuchtverbands und Aufsicht eines Zuchtwarts betreibt. Eine seriöse Hundezucht ist eine durchdachte sowie vom Zuchtverband genehmigungspflichtige Verpaarung von Rassehunden, die einem bestimmten Zuchtziel (z. B. Körperbau, Leistung, Gesundheit u. a.) entsprechen, in der Erwartung, dass die gewünschten Eigenschaften und Merkmale sich in den Nachkommen vererben. Als seriöser Züchter unterliegt man der streng festgelegten Zuchtordnung des zugehörigen Rassezuchtvereins, der dem Dachverband des VDH angehört. Um offiziell als Züchter zu gelten, müssen einige Voraussetzungen für die Zucht erfüllt werden. Erst, wenn diese Auflagen erfüllt sind, wird der Züchter im Verein gelistet. Registrierte Züchter eines VDH anerkannten Zuchtverband sind qualifiziert in ihrer Aufgabe, haben eine kontrollierte abgenommenen Zuchtstätte und die Hunde aus der Zucht erhalten eine Ahnentafel. All die Personen, die die Elterntiere wahllos verpaaren und nicht in einem Zuchverband registriert sind, sind offiziell keine Züchter, sondern Vermehrer.

Ein Welpe mit Ahnentafel?

Die Bedeutung der Papiere eines Hundes

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Alle Hunde, die aus einer seriösen Zucht stammen, erhalten eine Ahnentafel - auch umgangsprachlich Papiere oder Stammbaum genannt. Ein registrierter Züchter darf seine Welpen ohne Papiere nicht abgeben. Denn die Ahnentafel ist wie eine Geburtsurkunde, ein Dokument, welches nicht nur die Eigentumsverhältnisse des Hundes regelt, sondern alle relvanten Informationen erhält. Sollten Ihnen ein Preis für einen Welpen mit Papieren und ein günstiger Kaufpreis ohne Papiere angeboten werden, nehmen Sie vom Kauf Abstand.

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Doch Papiere sind nicht gleich Papiere, weil jeder Zuchtverband wie auch Privatpersonen sich diese selbst drucken können. Um die Echtheit der Papiere daher zu bestätigen, müssen die Ahnentafeln in Deutschland mindestens die Kennzeichnung "VDH" ("Verein deutscher Hunde") aufweisen, oder aber VDH und FCI gemeinsam, da es sich nur dann um international anerkannte und offizielle Papiere handelt, die einen hohen Standard des Zuchtvereins garantieren.

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Die Ahnentafel enthält viele Informationen über den Hund selbst, wie z.B. Name, Geburtsdatum, Fellfarbe und -struktur, aber auch über seine Vorfahren und andere Ereignisse in der Zuchtlinie. Anhand einer Ahnentafel lassen sich die Ahnen des Hundes über Generationen zurückverfolgen und bietet damit die Möglichkeit Angaben zu Prüfungen, Auszeichnungen, Schönheitstitel sowie auch Angaben zu gesundheitlichen Befunden einzusehen, um evtl. Krankheiten und Genedefekte zurückverfolgen zu können.

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Für einen Züchter sind die Ahnentafeln ein wichtiges Instrument, um die Genetik und die Vererbungskraft in Hinblick auf seine Zuchtziele (Gesundheit und Leistungsfähigkeit) zu kontrollieren und zu festigen. In vielen Hundesportverbänden und auf Ausstellungen sind die Papiere eines Hundes Grundvorraussetzung für die Teilnahme.

Verantwortungsvolle Hundezucht

Verdienen sich die Züchter eine goldene Nase?

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Eine verantwortungsvolle Hundezucht ist nicht bloß irgendein Hobby, was nebenbei herläuft, sondern eine Berufung. Denn dahinter steckt viel mehr, als der durchschnittliche Hundefreund von außen vielleicht erkennen mag. Hundezucht unter den richtigen Bedingungen und unter hohen Qualitätsstandard ist selten ein lohnendes Geschäft. Der Mammon ist es nicht primär, der die Züchter motiviert, sondern die Freude an den Fellnasen selbst; schließlich ist die Hundezucht für viele kein Profitgeschäft, sondern eine echte Herzensangelegenheit, die sich selbst mit Gold nicht aufzuwiegen lässt.

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Die Hundezucht hat in vielerlei Hinsicht aber auch mit Verlust zu tun. Unvorhersehbare Komplikationen bei der Geburt oder danach können unglücklicherweise selbst bei den erfahrendsten Züchtern auftreten und im schlimmsten Fall zum Ableben des Muttertiers oder der Welpen führen – eine furchtbare, persönliche Tragödie für jeden Züchter, die dabei ein Familienmitglied verlieren. Aber auch finanzielle Verluste sind keine Seltenheit: Die Züchter legen oft große Strecken zurück und nehmen immense Unkosten und Mühen auf sich, um die perfekte Verpaarung für ihr Zuchtziel zu ermöglichen, und eine Befruchtung ist trotzdem nicht immer erfolgreich.

 

Die Aufgabe verantwortungsvoller Hundezüchter ist der Erhalt des Rassestandards, eine gesunde Zuchthygiene, die Ausbildung und die gesunde Aufzucht der allseits geliebten Vierbeiner. Das kostet viel Zeit und Geld, Investitionen, viele Fahrtkilometer, Erfahrungen kurze Nächte sowie gute Nerven. Kurzum es beinhaltet ein Fulltime-Job von 24/7 rund um die Uhr und lässt sich nicht mal eben schnell erledigen. Durch die Rund um die Uhr Betreuung hat der Züchter eine sehr enge Verbindung zu seinen Welpen und kann diese sehr gut charakteristisch einschätzen, um für jeden den passenden Besitzer zu finden. Nach erfolgter und positiver Vorauswahl der Interessenten werden in späteren Besuchen in der Zuchtstätte der zukünftige Welpe ausgesucht.  Aber auch nach der Abgabe liegt dem Züchter das Wohl der gezüchteten Welpen sehr am Herzen und er bleibt mit den Welpenkäufern in Kontakt. Nicht selten entstehen sogar Freundschaften und gemeinsam werden dann Ausstellungen und Turniere besucht.

Die Aufzucht beim Züchter

Eine schöne Kindheit ist unbezhalbar

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Mit dem ersten Lebensabschnitt der Welpen, beginnt beim Züchter die wichtigste Aufgabe der Sozialisierung und Prägung. Eine liebevolle Aufzucht mit Familienanschluss und stimulierende Umweltreize im Welpenspielgarten, in denen die Welpen mit Neugier und in Sicherheit die Welt erkunden können, ist sehr wertvoll für die spätere Entwicklung. Alles was die Welpen in dieser Zeit beim Züchter kennenlernen ist für das spätere Leben geprägt.

 

Da zahlt es sich definitiv aus, ein paar Euros mehr auszugeben und dafür jene Züchter nicht nur finanziell, sondern auch moralisch zu unterstützen, die keine Mühen scheuen, um die Meilensteine im Leben junger Hunde so erfolgreich und glücklich wie möglich zu gestalten – denn eine schöne Kindheit ist für jedes Lebewesen absolut unbezahlbar.

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